Alkoholsucht

und was ich mit Alkohol und danach alles erlebt habe . . .

... ach, ein Glas Bier geht wohl noch ...

... so oder ähnlich kennt ihr das wahrscheinlich alle ....

Alles fing in den 2010er Jahren an .. Trennung von Frau und Kindern, Umzug, Streß im Job, (un)geplanter Wechsel und was es sonst noch so an persönlichen Kleinkatastrophen gibt ;)

Alkoholsucht So fing ich quasi ein neues Leben als Single an, die Kids holte ich regelmäßig an Wochenenden oder in den Ferien zu mir, hatte aber eben auch viel mehr "Zeit für mich", sprich ich war oft unterwegs bei oder mit Freunden, Bekannten oder Kollegen; zuhause privat, um die Häuser gezogen, Volksfeste usw usf ... hier mal ein paar Bier mit den Kollegen, da mal zum Grillen eingeladen, hier ein Geburtstag, da ein Volksfest ... immer wieder Gelegenheiten zum Trinken , die natürlich niemand auslassen würde.

Wir in unserer Gesellschaft insgesamt sind wohl die typischen "Gelegenheitstrinker".

Bei mir war es auch so , zum Feierabend mal ein Bierchen. Zunächst nur ab und zu, wir hatten ja die Kinder und dementsprechend viel zu tun.

Bis dann im August 2010 die Entscheidung gefallen war, das eine Trennung das Beste für alle wäre. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt, ich war damals LKW-Fahrer und von früh um 5:30 bis oft nach 21:00 Uhr unterwegs. Ich dachte schon länger über einen Jobwechsel nach, hatte aber noch nichts passendes gefunden.

Nach meinem Auszug, der Trennung (vor allem von unseren Kindern) und der sehr schlechten Work-Life-Balance begann ich, abends auch mal ein paar Bier mehr, später auch Rotwein, zu trinken, um zu entspannen. Klingt bescheuert, ich weiß, ist aber so. Vor allem an den Wochenenden, an denen ich die Kids nicht bei mir hatte, wurde der Alkohol immer mehr mein bester Freund.

Allerdings war ich immer noch häufig bei Freunden zu Besuch oder mit denen unterwegs, natürlich auch nicht "trocken". Die Suche nach einem neuen Job brachte schließlich ein Ergebnis, im April 2011 begann ich in der neuen Firma als Zaunbauer.

Das war natürlich zunächst positiv, aber bald wurde das mit dem Feierabend - Bierchen immer mehr, auch schon mit Kollegen, noch in der Firma. Oft gab es bei Privatkunden auch den berühmten "11-Uhr-Zug", den natürlich auch niemand ablehnte. Das zog sich so über die ganze Zeit hin.

Dann kam der September 2012, ich wurde Vorarbeiter. Fein, mehr Geld ;-) aber auch mehr Verantwortung. Alles gut, allerdings ging es Ende September auf Montage in den Osten Deutschlands. Montags hin, Freitags zurück. Übernachtung in einem Landgasthof, sehr bald mit "Familienanschluß" und dementsprechend allabendlicher Sorge für Leib und Wohl. Das ganze zog sich zunächst bis Anfang März 2013, Woche für Woche. Der Alkoholkonsum wurde dadurch nicht weniger, es gab ja abends nichts anderes zu tun, als an der Theke zu hängen und dummes Zeug zu quatschen.

Alkohol und Arbeit Das ging dann über die Jahre so weiter, immer wieder Montage, sehr viel Streß im Job, immer mehr Alkohol, bald auch überwiegend Weinbrand und Korn, dadurch wieder mehr Streß, also "zur Entspannung" abends und am Wochenende noch mehr Alkohol, mehr Streß, mehr Alk .... ein Teufelskreis.

Zwischenzeitlich auch noch Streß mit dem Vermieter wegen immer höherer Miete und nicht behobenen Mängeln, schließlich erneut ein Umzug. Der Streß im Job blieb natürlich.

Dann im Sommer 2018 die Ankündigung meiner Vermieter auf Eigenbedarf, also wieder Streß, obwohl auf die Einhaltung der Fristen verzichtet wurde. Ich konnte umziehen, so wie es paßte, aber die Tatsache des bevorstehenden Umzugs und der damit verbundenen Arbeit (insbesondere das Aufräumen / Wohnung reinigen). Also war quasi "Pegel halten" angesagt, ich trank fast immer, manchmal sogar während der Arbeitszeit (Bier war sehr häufig "an Bord"). Und sobald ich zuhause war, ging der erste Gang zur Flasche, Weinbrand oder Korn, ne 1/4 Flasche auf ex .. kein Problem. Natürlich noch in voller Arbeitsmontur !!

Zum 1. Oktober 2018 war ich dann komplett in meine jetzige Wohnung umgezogen, aber die meiste Zeit hat tatsächlich das Entsorgen etlicher Flaschen und das Reinigen der Wohnung gebraucht. Das Ganze hat mich viel Energie gekostet, zumal ja der Job immer noch der gleiche war und der Streß dort mehr und mehr zunahm. Finanzielle Probleme hatte ich natürlich auch genügend, das machte natürlich zusätzlich Streß und Frust. Immer wieder Mahnungen, Inkasso ...

Eigenverschulden ???       NATÜRLICH !!!       Heute weiß ich das, damals nicht !

Also ging das "Frustsaufen" munter weiter, das Auto fahren aber auch !! Im Februar 2019 war ich dann das erste Mal den Führerschein für 4 Wochen los: 1,6‰ !! Eigentlich ein dummer Zufall; ich wurde vor der Haustür kontrolliert wegen einem defekten Scheinwerfer...

boah, hab ich mich geärgert !! Aber nun, was solls? Hatte die Möglichkeit, wegen schlechtem Wetter Urlaub zu nehmen, also alles gut....

Im Job wurde es eigentlich mehr und mehr zur Qual, gute Arbeit abzuliefern; den Zusammenhang habe ich damals nicht gesehen, obwohl ... , eigentlich schon, nur nicht wahrhaben wollen.
Bis dann in Frust und Suff allmählich der Gedanke aufkam, den Job an den Nagel zu hängen. Ende März 2020 war dann der Tag gekommen: ich ging zum Chef, erzählte ein wenig; so ziemlich alle Kollegen hatten schon länger geahnt, das mit mir was nicht stimmt, nur keiner hat es offen gesagt. Schlußendlich einigten wir uns, ich wurde entlassen und das war`s.

Damit ging es dann endgültig im Sturzflug in den Abgrund.
Täglich 2 bis 3 Flaschen Weinbrand und/oder Korn, pur, aus der Flasche, beim Wachwerden statt Kaffee, tagsüber Pegel halten, bis zum Einschlafen, tagein, tagaus. Selten raus, nur noch zum Einkaufen, sprich Nachschub besorgen. Bis dato hatte ich die Kids hin und wieder zuhause besucht, zu mir wollten sie seit einiger Zeit altersbedingt nicht mehr (Puber-Tiere ;) ). Aber selbst dort war ich nicht nüchtern, hatte meist sogar 1 oder 2 Flaschen mitgenommen, wenn eine Übernachtung geplant war. Sobald ich dann sonntags abends wieder zuhause angekommen war, kam die Flasche mit auf`s Sofa.
Ich war eigentlich 24/7 richtig betrunken, hab`s aber wegen der "Gewohnheit" nicht mehr gemerkt. So wurde mein täglicher Konsum langsam immer höher.

Im Juni 2020 war dann der Führerschein komplett weg: nachmittags gegen 15 Uhr, geliehenes Auto (Oldtimer), Reifen platzt, ich lasse den Wagen mit Warnblinker an der Leitplanke ausrollen, alles gut soweit. Ein Typ hinter mir sieht das natürlich und ruft die Polizei. Es war ja nichts passiert sonst, die Polizisten redeten gut 20 Minuten mit mir und dem Zeugen, alles in Ordnung. Bis plötzlich einer der Beamten fragte, ob ich getrunken hätte, er würde Alkohol riechen. Also "pusten", und .... Überraschung ..!!.. 2,83 Promille !!! Also mit zur Wache, der Wert wurde bestätigt. Die Beamten meinten relativ perplex, das sie mir das zunächst nicht angemerkt hätten, ich hätte völlig normal und ruhig gewirkt. Nun denn , der "Lappen" war für mindestens 2 Jahre weg (also später auch MPU) , im Anschluß der Kontakt zu meinen Kids auch; keine Telefonate, keine WhatsApp, nichts mehr ....

So ging es dann immer tiefer in den Strudel, ich wurde immer träger, zog mich mehr und mehr zurück. Jedem, der mich spontan besuchte, begegnete ich mit fadenscheinigen Ausreden, warum ich gerade überhaupt keine Zeit hätte, ich wollte niemanden bei mir haben, weil ich ja trinken wollte; und ich schämte mich wegen meiner Bude: leere Flaschen überall, leere Pizzakartons .... mit aufräumen war gar nichts mehr, alles blieb einfach liegen.

 

Alkoholsucht Absturz Raus ging ich nur noch, um Alkohol nach zu kaufen. Meist im Supermarkt, manchmal am Wochenende auch beim Bäcker oder an der Tankstelle. Besonders schlimm war es vor Feiertagen oder langen Wochenenden, da mußte ich ja einen genügend großen Vorrat anlegen. So bin ich schon Tage vorher angefangen, täglich 4 oder 5 Flaschen Korn zu holen, da ich nur noch zu Fuß unterwegs war und der Einkauf sonst zu schwer gewesen wäre. Ich konnte die ca. 1,2 km eh nicht mehr am Stück laufen, brauchte mindestens 1 Pause. Und mit dem Vorrat konnte ich oft nicht auskommen; was da ist, wird auch getrunken. Vom wach werden bis zum einschlafen gab es nur noch Korn, am Ende gute 5 Flaschen, jeden verdammten Tag.

Bis dann eines Tages, ich glaube, es war Freitag, der 09.04.2021, ein sehr gut befreundetes Ehepaar vor der Tür stand und sich nicht "abwimmeln" ließ. Sie kamen herein, sahen das unglaubliche Chaos ( Messi - Wohnung trifft es sehr gut ), und redeten so lange auf mich ein, bis ich mit einer Überweisung in die Entgiftung und einer anschließenden Therapie einverstanden war. Sie fingen dann direkt an, die ersten Taschen und Körbe mit Leergut zu füllen, um sie später zu entsorgen. Ich lag derweil sturzbetrunken auf dem Sofa .

Am Montag hat die Freundin dann einen Termin beim Arzt gemacht, der wiederum für den 14.04.2021 um 15:00 Uhr in der Klinik in Damme, von dem ich zunächst nichts wußte. Sie brachte mich dann auch dort hin, ich kam in die Notaufnahme , direkt an den Tropf . Ich war von ehemals ca. 85kg auf unter 68kg runter. Von da an bis zum nächsten Nachmittag weiß ich selbst nichts mehr, ich war total weg.

In den nächsten paar Tagen bekam ich regelmäig Infusionen und Distraneurin, ein Medikament zur Unterstüzung der Entgiftung und Vermeidung von Entzugserscheinungen. Bereits am 3. Tag ging es mir wieder sehr viel besser, keine Symptome, ich konnte relativ normal essen, alles gut soweit.

Nach 10 Tagen sollte die Entwöhnung eigentlich beendet sein, allerdings bekam ich zwischenzeitlich die Diagnose "chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse ( Pankreas)", somit blieb ich noch einige Tage länger zur Beobachtung. Man klärte mich eindringlich darüber auf, das ich bei weiterhin so hohem Alkoholkonsum höchstens noch 1/2 Jahr gelebt hätte, weil dann die Pankreas komplett zerstört gewesen wäre. Wenn das kein Ansporn zur Therapie ist .....

Nach der Entlassung ging ich dann für gut 3 Wochen regelmäßig zur Blutuntersuchung bei meinem Hausarzt, bevor ich dann am 21.05.21 in der Fachklinik St. Marienstift Dammer Berge in Neuenkirchen-Vörden eine 3-monatige Therapie antrat.

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raus aus der Sucht Dort haben mir dann vor allem die vielen Gruppen- und Einzelgespräche sehr geholfen, mein bisheriges Leben zu reflektieren, die Fehler zu sehen und vor allem zu verstehen. Auch der stetige Austausch mit den Mitpatienten war immer eine große Hilfe. Mit der Haupttherapeutin wurden Pläne und Strategien für das Leben "draußen" entwickelt und immer wieder neue Möglichkeiten erörtert. Allein durch diese vielen konzentrierten Gespräche war ich ziemlich schnell mental und auch körperlich wieder stabil. Ich konnte wieder richtig regelmäßig und gut essen, hatte wieder Energie und vor allem Motivation und Selbstvertrauen aufgebaut.

 

 

Am 13.08.2021 ( Freitag, der 13. 😉 ) wurde ich dann entlassen. Ich war absolut stabil, mir gings richtig gut. Ich hatte viele Pläne und Ideen im Kopf, Langeweile gabs nicht. Zunächst brachte ich meinen kleinen Garten auf Vordermann, baute ein Hochbeet, um im kommenden Frühjahr mein eigenes Gemüse anzubauen. Mindestens 4x die Woche machte ich ausgiebige Radtouren und täglich einen Spaziergang im angrenzenden Park oder gegenüber im Wald. Mein Hobby Amateurfunk konnte auch wieder Fahrt aufnehmen.

Ich hatte bereits aus der Therapie heraus einen Termin für eine Gruppe zum Thema Rückfallprophylaxe gemacht, diese begann am 02.09.2021 und fand wöchentlich statt, insgesamt 10 Abende á 90 Minuten. Parallel dazu hatte ich 14-täglich ein Gespräch mit meinem Suchtberater. Auch einer Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes besuchte ich bis Dezember 2021 1x wöchentlich. Diese mußte wegen Corona leider vorrübergehend ausgesetzt werden, aber alles gut, ich war ja nach wie vor stabil und fit.

Im Januar 2022 dann der "große Wurf" ... ein erster neuer Job !! Zwar nur ein Minijob mit 40 Stunden, aber ein Job. Als Begleitperson bei einem Fahrdienst für behinderte Schüler. Hat echt Spaß gemacht, bis ich nach 3 Wochen erfuhr, das es in der Firma "normal" sei, das Aushilfskräfte durchaus mal 3 Monate arbeiten, bevor sie den ersten Lohn bekommen. Hallo ??? WAS ?? Also Ende Februar direkt fristlos gekündigt und wieder zum Jobcenter. War auch alles gut. Ok, was nun?

Im März 2022 dann der nächste Hammer: meine Tochter, gerade 17, wollte zu mir ziehen, weil es zu Hause nur noch Streß gab. Gut, ok, kein Problem, 2 Personen auf 38m², wird eng, aber geht, zumindest vorrübergehend.

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raus aus der Sucht Zunächst mal alles regeln, Ummeldung, Schule, Ärzte, Kindergeld, Jobcenter usw. ... dann natürlich Wohnung. Zufällig wurde bei uns im Haus zum 01.05.2022 eine kleine 34m² Wohnung frei, ich natürlich sofort das Jobcenter und den Vermieter kontaktiert, und zack, hatte meine Tochter ihre erste eigene Wohnung. Dann allerdings sperrte sich das Jobcenter plötzlich und meinte, meine Tochter bräuchte keine eigene Wohnung und lehnte die Zahlung der Miet- und Nebenkosten ab. Zum Glück hatte ich kurz vorher einen Deal mit meinem Ex-Chef ausgehandelt und dadurch einiges an Rücklagen. Nach langem Hin und Her ging ich dann ans Sozialgericht, das war im November 22, und zack, noch vor Weihnachten knickte das Jobcenter ein (es war vom Gericht regelrecht verdonnert worden 😉 ) und zahlte Miete und Nebenkosten rückwirkend nach.

Zwischenzeitlich hatte ich durch Zufall ein interessantes Stellenangebot gelesen. Ich rief dort an, schilderte meine Geschichte und machte einen Probetag aus. Was soll ich sagen? Es passte einfach alles, der Job, der Chef, die Kollegen, perfekt. Am 01.09.2022 ging es offiziell los. So habe ich jetzt einen Midi-Job mit 25,5 Stunden die Woche, gut bezahlt, meine Tochter bekommt das volle Bürgergeld, alles läuft richtig rund ....

Zum 15.03.23 hatte ich dann auch mein Kleingewerbe für Gartenpflege und Zaunbau angemeldet, um zeitnah auch vor allem mit Zaunmontage beginnen zu können.

 

Diagnose: Bandscheibenvorfall !!!

Am 10.5.23 ist es dann passiert:
Wir waren beinahe fertig mit der Baustelle, als es mir beim Aufstemmen einer Pflasterung dermaßen in de Rücken schoß, das ich nicht mehr hoch kam. Ich habe alles Werkzeug liegen lassen und versucht, wieder einigermaßen laufen zu können, allerdings nur unter großen Schmerzen. Auch eine Stunde später in der Firma war ich nicht in der Lage, beim Abladen unseres Bullis zu helfen.

Und ich mußte noch die ca. 1,5km mit dem Rad nach Hause 💀
Ok, hab ich dann so hin gekriegt, aber zuhause angekommen ging's direkt auf's Sofa. Ich dachte, gut, kennst du ja, hattest du ja schön öfters, wird schon wieder. So hab ich erst mal das Wochenende abgewartet (Do. und Fr. hatte ich eh frei) in der Hoffnung, bis Montag früh ist alles wieder in Ordnung.

Aber weit gefehlt, pünktlich aufgewacht, aber Schmerzen ohne Ende bei der ersten Bewegung. Also, gaaanz langsam aufgestanden, fertig gemacht, Taxi gerufen und ab zum Arzt. Es gab eine Spritze, die aber nicht half, also am Mittwoch wieder hin, noch eine Spritze, leider wieder ohne Wirkung.

Also montags wieder zum Arzt, erneute Krankmeldung, IBU-800 auf Rezept und MRT.

Diagnose: Bandscheibenvorfall 😭

So ging das einige Wochen, die Medikamente halfen auch nicht, also Überweisung zur Neurochirurgie. Leider brachte mir das ÜBERHAUPT NICHTS, die Untersuchung dort war nichts anderes wie die, die meine Diabetologin alle 3 Monate standardmäßig auch macht .... ganz toll !!!! Dafür quäle ich mich einen halben Tag mit Bus und zu Fuß durch die Gegend.

Das Einzige war, man verschrieb mir Physio, 6x 20min, die ich leider nur verteilt auf fast 3 Wochen bekommen konnte. Stand heute, 12. August 2023, ist, ich bin immer noch krank geschrieben, bekomme (hoffentlich) weiter Physio.
An Arbeit ist nach wie vor nicht zu denken, zum Glück habe ich einen kleinen Garten, wo ich immer mal wieder ein bisschen was mache, so wie es geht halt;
und ich beschäftige mich wieder viel mit meinem Hobby Amateurfunk, aktiver Funkbetrieb als auch verschiedene Bastelprojekte, aber eben alles gaaanz langsam 😉

In dieser Zeit gab es durchaus Momente, in denen ich rückfällig hätte werden können, wenn ich nicht die Ablenkung und Skills gehabt hätte und habe. Außerdem hilft mir meine Tochter und auch ihr Hund 😊

 

Operation Ischias

spinalkanal Ab dem 11. September änderte sich dann einiges zum Positiven:

Nachdem ich ja nun Monate mit Schmerzen verbracht hatte, bekam ich am 05.09.23 einen Termin bei einer anderen Neurochirurgin, Frau Prof. Dr. med. Ulrike Blömer in Lohne.
Vorgespräch, Entscheidung zur OP, Gespräch mit dem Anästhesiearzt, Röntgen usw.
Als Termin wurde dann zunächst der 18.09. vereinbart. Am 08.09. rief Frau Blömer mich an und fragte , ob ich auch schon am kommenden Montag, dem 11.09. könne ... NATÜRLICH !!! 😀

Die OP verlief sehr gut, gegen Mittag war ich schon wieder auf den Beinen, am Freitag, 15.09., konnte ich um 9:00 das Krankenhaus verlassen.

Ich bekam erneut Physiotherapie verschrieben und konnte so nach und nach auch wieder meinen Haushalt machen, im Garten arbeiten und mit Tochter und Hund Gassi gehen.
Keine Schmerzen, keine Probleme ...

Seit dem 16.10.23 gehe ich auch wieder arbeiten wie gehabt. Zusätzlich läuft auch mein Kleingewerbe (Zaunbau) sehr gut an.

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medizinisch psychologische Untersuchung - MPU

mpu In der gesamten Zeit (seit Januar '23) hatte ich alle 3 Monate eine Haarprobe abgeben müssen, um dann im Oktober '23 zur vorgeschriebenen MPU gehen zu können. Ich hatte den Antrag zur Wiedererteilung der Fahrerlabnis bereits gestellt und bekam dann den 04.10.23 als Termin für die MPU und gleichzeitig der letzten Haarprobe.

Am Ende des psychologischen Gesprächs (alle vorherigen Tests hatte ich bereits bestanden) fragte ich den Psychologen, wie denn sein Eindruck gewesen sei: Aus seiner Sicht alles im grünen Bereich: Ich hatte alles vernünftig und plausibel reflektiert. 😀
Und das ohne Vorbereitungskurs, den mir so viele Leute "ans Herz legten" ... aber ich hatte mich dazu entschlossen, so einen Kurs nicht zu machen und folglich um die 1500,-€ zu sparen ...
ich vertraute mir selbst, da ich ja schon durch die Therapie und die Nachsorge wußte, worauf es ankommt.

Jetzt warte ich nur noch auf die Zustellung des Gutachtens und dann ab zur Führerscheinstelle 🥳
Zum Monatswechsel Oktober/November sollte es soweit sein 🚘

 

Wiedererteilung Führerschein 🥳

Zunächst wieder so ein "Reinfall": da gehe ich mit dem MPU - Gutachten (erhalten am 28. Oktober) am Montag, 30.11., zur Führerscheinstelle, alles gut soweit, und dann kommen die auf die Idee, noch zusätzlich eine Unbedenklichkeitsbescheinigung wegen Bluthochdruck und Diabetes zu fordern ! Boah, ich nach Hause, alle Ärzte abtelefoniert, natürlich im Urlaub oder Brückentag.
Dann fiel mir zum Glück ein, das ich ja diesen "Gesundheits-Pass Diabetes" habe . . . damit also am 01.11. auf dem Weg zur Arbeit "mal eben fix" in die Führerscheinstelle , und siehe da, innerhalb von 10 Minuten hatte ich ihn: meinen Führerschein 😀

audi 80 b4 Einen Tag später holte ich dann, wie vereinbart, meinen alten, neuen Audi 80 B4 (EZ 1992) bei einem sehr guten Freund ab, der ihn während meiner führerscheinlosen Zeit gefahren hatte.
YEAH, endlich wieder mobil

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Fazit und Ausblick

Suchttherapie Im Nachhinein kann ich nur sagen, der Schritt in die Therapie war mit die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Ich wäre jämmerlich verreckt, um es deutlich zu sagen, hätte ich das nicht gemacht. Seitdem geht mein Leben wieder in geordneten Bahnen, ich bin schuldenfrei, nehme wieder am Leben teil ... kurz gesagt, es stimmt alles wieder und es läuft einfach ...

Ich kann nur jedem, der in dieser Suchtfalle steckt oder als Angehöriger koabhängig ist, sich schnellstens Hilfe zu suchen und eine Therapie zu durchlaufen, im Idealfall natürlich auch mit entsprechender Nachsorge mittels Therapeuten und / oder Selbsthilfegruppen.

Ich glaube, ich darf zu Recht behaupten: ICH HABE ES GESCHAFFT !!

 

Ganz großer Dank an die Freunde und Verwandten, die mich nicht im Stich gelassen und die ganze Zeit über zu mir gestanden haben.

Danke natürlich auch an alle Therapeuten und Sozialarbeiter, ohne die ich nicht wäre, wo ich heute bin.